Sechster Platz für M45 bei den DEUTSCHEN MEISTERSCHAFTEN
„Da war mehr drin!!!“
Am 14./.15.09.2019 fanden die diesjährigen Senioren Deutschen Meisterschaften u. a. auch der M45 in Hamburg unter der Regie des ETV statt. Leichlingen angereist als Titelverteidiger stapelte in Anbetracht des diesjährigen Teilnehmerfeldes zunächst tief und so hieß die Devise zunächst die Endrunde der besten Sechs zu erreichen. Mit Offenburg und Hagen waren die Topfavoriten bereits vor der Meisterschaft ausgemacht, aber der LTV war nicht ohne Chancen und wollte diese, wenn sie sich bieten würde, auch nutzen. Jörn Burgwinkel meldete sich rechtzeitig wieder einsatzfähig, dafür musste Uwe Scholz auf Grund einer Zerrung ein Fragezeichen vor einem möglichen Einsatz machen.
In der Gruppenphase traf man in der ersten Begegnung zunächst auf den Ausrichter ETV Hamburg, ein Gegner der völlig unbekannt und wie sich später herausstellte, vielleicht auch ein wenig unterschätzt wurde. Leichlingen startete mit Blick auf die noch vielen Spiele, die noch kommen würden, ohne ihren Hauptangreifer Stefan Hasenjäger und tat sich wirklich schwer in die Partie zu kommen. Der Rasen noch sehr nass, verursachte auf beiden Seiten etliche „vermeidbare“ Fehler und so ließ der Spielfluss fast bis zum Ende der Partie – sicherlich auch der Anfangsnervosität geschuldet – auf sich warten. Mit aller größter Mühe rettete die Mannschaft diese Partie zu einem 2:0 Erfolg, allerdings ohne jeglichen Glanz (11:9, 14:12).
In der zweiten Partie nun in der vermeidlichen Stammaufstellung mit Karsten Weinberger und Andreas Weber in der Abwehr, im Zuspiel mit Markus Weyermanns und im Angriff mit Jörn Burgwinkel und Stefan Hasenjäger erwischen die Leichlinger in der zweiten Begegnung einen Blitzstart. Gegner VFL Kellinghusen wurde wahrlich überrannt und fand in keiner Phase der Partie Mittel gegen die stark aufspielenden Leichlinger. Mit 11:5 und 11:2 beendete der LTV beeindruckend die Partie und gab Hoffnung auf Grund der Leistung für die kommenden Aufgaben.
Ähnlich zeigte sich dann auch die Partie gegen den TV Weisel, wo Leichlingen immer wieder aus einer starken Abwehr aufbaut und das Zuspiel des LTV ihren Angreifer glänzend in Szene setzt. Der LTV Express rollte und hoch motiviert rannte das Team zum dritten, ungefährdeten Sieg mit 11:8 und 11:6.
Die Karten waren neu gemischt und nun hielt der LTV alle Trümpfe in der Hand, sich direkt für das Halbfinale durch einen Sieg gegen Heidenau zu qualifizieren. Wie so oft gegen die „Sachsen“ entwickelte sich eine hochdramatische Partie, leider auf dem Nebenplatz Nr. 6, dessen schlechter Zustand immer wieder für nicht gewollte Überraschungen sorgte, leider oft gegen das eigene Team.
Der erste Satz ging denkbar knapp verloren mit 9:11, andersherum siegte der LTV im Durchgang zwei ähnlich umkämpft mit 11:8. Der dritte Satz musste wie so oft die Entscheidung bringen. Lange Ballwechsel und zum Teil tolle Rettungsaktionen auf beiden Seiten fesselten viele Zuschauer am Spielfeldrand, die eine packende und sehr ausgeglichene, spannende Partie geboten bekamen. Leichlingen liegt im Wechsel zurück, kann aber nach dem Seitenwechsel sehr schnell ausgleichen. Beim Spielstand von 6:6 verletzte sich Burgwinkel erneut (Verdacht Innenmeniskus) und zwingt Leichlingen zu einem verletzungsbedingten Wechsel. Guido Wennmacher kommt für ihn in die Partie und muss „kalt“ die Verantwortung im Service übernehmen. Ob es dem Wechsel geschuldet war, kann nicht klar gesagt werden, allerdings folgen zwei unglückliche Aktionen der Leichlinger, welche Heidenau den wirklich knappen Sieg mit 13:11 bescherte.
„Gut gespielt, aber nicht belohnt hieß das Fazit des ersten Tages und nicht genug, dass Burgwinkel für den folgenden Tag wohl ausfallen würde, brachten überraschende Ergebnisse der Vorrundengruppe A nun Offenburg als Zwischenrunden Gegner, was man eigentlich umgehen wollte!
Leichlingen wäre nicht Leichlingen, wenn man trotz des verpassten Halbfinaleinzuges nun nicht die zweite Chance nutzen wollte, um dieses Ziel nun am nächsten Tag in der Zwischenrunde gegen Offenburg zu erreichen.
Es sei vorweggenommen auch diese Partie entwickelte sich am nächsten Morgen zu einem wahren Krimi, wo sich zwei absolut ebenbürtige Mannschaften gegenüber standen! Die Zuschauer erlebten erneut eine wirklich tolle Partie! Für den verletzten Burgwinkel lief nun von Beginn Guido Wennmacher auf, der zunächst die Verantwortung im Service übernahm. Während Offenburg hier fast fehlerfrei agierte, leistete sich der LTV an dieser Stelle einige Fehler zu viel. Knapp, sehr knapp geht dieser Satz mit 12:14 dann auch folgerichtig verloren, aber trotz Wechsel im Service der Leichlinger verlief der zweite Satz dann nicht weniger spannend. Ebenso knapp entscheidet nun der LTV diesen dann für sich nun mit 13:11. Auch in diesem Spiel musste nun wieder der dritte Satz die Entscheidung bringen. Und wieder gelingt es keiner Mannschaft sich entscheidend zu lösen. Im dritten Drittel dieses Satzes hat der LTV gleich mehrfach die Möglichkeit sich vielleicht entscheidende Vorteile zu erarbeiten, kann aber die sich erspielten Chancen nicht erfolgreich zu punkten machen. Am Ende siegte der FBC Offenburg sehr knapp im dritten Satz mit 11:9 und vernichtet alle Chancen des LTV vielleicht doch noch einen der vorderen Plätze zu erreichen.
„Offenburg war insgesamt im Service etwas druckvoller und effektiver als wir an diesem Tag”, so Weber. “Hier hat uns Jörn sicherlich gefehlt, wer weiß was sonst noch (vielleicht) möglich gewesen wäre.”
Die Enttäuschung des Teams nach dieser erneuten verpassten Chance war schon groß und so war die darauf folgende Niederlage gegen Weisel im Spiel um Platz fünf (9:11 und 6:11) eigentlich schon fast nebensächlich, was die Leistung des Gegners aber in keiner Weise untergraben soll.
„Da war wirklich mehr drinnen an diesem Wochenende“, so die Mannschaft direkt im Anschluss dieser Meisterschaft. “Wir haben hier in dieser Saison wahrscheinlich unsere beste Leistung abgerufen, aber uns fehlte an diesem Wochenende vielleicht auch das nötige Glück!”, so Weber weiter. Viel besser glaube ich, können wir aktuell nicht mehr spielen, auch wir müssen unserem inzwischen fortgeschrittenen Alter sicherlich Tribut zollen, aber insgesamt können wir mit der Leistung – nicht mit dem Ergebnis – zufrieden sein.
Wir gratulieren TKD Duisburg zum Vizemeistertitel!
Für den LTV spielten:
Stefan Hasenjäger, Jörn Burgwinkel, Guido Wennmacher, Klaus Elskamp, Markus Weyermanns, Uwe Scholz, Karsten Weinberger, Klaus Anders, Peter Langer und Andreas Weber
Der Endstand:
1. TSV Hagen 1860
2. TKD Duisburg
3. FBC Offenburg
4. SSV Heidenau
5. TV Weisel
6. Leichlinger TV
7. TuS Wakendorf
8. ETV Hamburg
9. VfL Kellinghusen
10. FSV Hirschfelde