LTV Faustball
„Ein Jahresrückblick der anderen Art“ – Was bringt das Jahr 2022???
In vielen Jahren beschränkte sich der Jahresrückblick allein auf sportliche Belange, aber das kann für das Jahr 2021 definitiv nicht reichen! Nicht nur Corona bereitetet den Leichlinger Faustballern Probleme, auch das Hochwasser gepaart mit der Flutkatastrophe wirft ihre Schatten voraus – wohl auch noch in die folgenden 1 – 2 Jahre! Ein Überlebenskampf, den sich nicht nur die Abteilungsleitung um Stefan Hasenjäger und Claudia Kloster stellt (fast täglich), ein Umstand, der im aller höchsten Maß Flexibilität und auch Verständnis der vielen Beteiligten voraussetzt!
Sportlich..
Sportlich gelang es dem LTV den Verbleib in der ersten Liga in der Feldsaison zu sichern, und auch in der aktuellen Hallensaison 2021/22 haben sich die erste und auch die zweite Mannschaft in der 1. und 2. Bundeliga Nord behauptet und man hofft auch in dieser Saison das Schreckgespenst „Abstieg“ hinter sich zu lassen. Absolut überraschen konnte die 2. Bundesligamannschaft, welche als Aufsteiger nach Beendigung der Hinrunde einen fantastischen 3. Platz aktuell belegt!
Weniger erfolgreich verlief es für die Seniorenmannschaft (M45) des LTV, die sonst die Jahre sich immer wieder mit Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften auszeichnen konnte, für sie blieb im Sommer „aus Sicherheitsgründen“ die sportliche Absage, positiv ist hier einzig zu vermelden, dass die Mannschaft trotz der schwierigen Situation auch heute noch zusammen geblieben ist und man sich für die Saison 2022 wieder Ziele gesteckt hat.
Im Jugendbereich konnte trotz sehr schlechter Trainingsmöglichkeiten die männliche U14 sich für die Deutschen Meisterschaften in Wakendorf (Schleswig Holstein) qualifizieren und belegte dort am Ende einen sehr beachtlichen 6. Platz. Mit der fast gleichen Mannschaft in der nächsthöheren Altersklasse der U16 belegte das Team ebenfalls einen guten 5. Platz bei den Norddeutschen Meisterschaften in Ahlhorn.
Voraussetzungen…
Alle diese trotzdem noch beachtlichen Erfolge fanden statt unter denkbar schlechtesten Bedingungen! Nach der Flutkatastrophe und fast vollständiger Zerstörung der Sportanlage Balker Aue stand von „jetzt auf gleich“ kein eigener Spielort mehr in der Feldsaison (Rasenplatz) zur Verfügung. Trainiert werden konnte nur interimsweise beim ca. 25 km entfernten Verein der DJK Sparta Bilk, was einen halbwegs „normalen“ Trainingsbetrieb fast unmöglich machte (hier nochmals der Dank an DJK Sparta Bilk für die Unterstützung!)! Dieser Tatsache geschuldet war es sicherlich auch zu begründen, warum es die 2. Männermannschaft des LTV in dieser Spielzeit nicht schaffte, ähnlich wie auch in der Hallensaison, den Aufstieg in die 2. BL auch im Feld „klarzumachen“ – wie auch ohne Training! Mit dem „Untergang“ der Platzanlage fielen auch etliche Teile des sportlichen Inventars vollständig den Fluten zum Opfer. Neben Bällen, Leinen, diversen Trainingsutensilien, Schränken, Bänken, etc. wurde sehr vieles (fast alles) zerstört, Einnahmen durch sportliche Wettkämpfe fielen (und fallen) vollständig weg, die Kosten hingegen steigen enorm (Schiedsrichter, deutlich längere Anfahrtswege zum Training und Spielorten, etliche zusätzliche Übernachtungen, etc.). Vieles wird durch enormes persönliches Eigenengagement aller Beteiligten aufgefangen und ein Teil konnte durch Spenden refinanziert werden (Hierfür ebenfalls nochmals Danke an alle, die gespendet haben!).
Zum Glück rechnet man damit, dass zumindest die Sportanlage Balker Aue zum Saisonstart April 2022 wieder „mehr oder weniger“ uneingeschränkt zur Verfügung stehen wird! Das gibt Hoffnung.
Die Situation bei den Sporthallen ist und bleibt auch weiterhin katastrophal! Die beiden großen Wettkampfhallen (Sekundarschule und Gymnasium) werden auch im nächsten Jahr nicht zur Verfügung stehen und man wird weiterhin sich zumindest im Trainingsbetrieb auf die vereinsinterne „Toskana Halle“ konzentrieren müssen. Das wird uns noch zwei weitere Jahre einschränken, zum Glück konnten wir mit den Frauen- und Mixedmannschaften nach Witzhelden ausweichen, was in Summe eine „halbwegs“ Funktionalität sichert! Allerdings finden aktuell und auch voraussichtlich in den kommenden zwei Jahren in der Halle keine Heimspieltage für den LTV statt (zumindest nicht in eigener Halle), so bleibt die Mamutaufgabe für alle Teams ständig reisen zu müssen und oft natürlich auch ohne heimische Fanunterstützung! Dass dieses überhaupt funktioniert, zehn „Heimspieltage“ in den Bundesligen extern durchzuführen ist nur dem wahnsinnigen Einsatz von Abteilungsleiter Stefan Hasenjäger zu verdanken, der über seine 40 Jahre Faustballerfahrung und Kompetenz hier einiges organisieren konnte! Ihm gilt hier ein besonderer Dank!
Perspektivisch zukunftsorientierte Voraussetzungen…
Der mittelfristige Ausblick für die Sporthallen hingegen gibt allerdings ebenfalls Hoffnung. Beide existierenden Hallen werden „nicht nur“ renoviert, sondern gleichzeitig auf modernsten Stand wieder neu aufgebaut! Zusätzlich plant die Stadt ebenfalls in den kommenden zwei Jahren die Errichtung einer neuen (dritten) Sporthalle im Sportzentrum Balker Aue, was die Zukunft perspektivisch deutlich verbessern wird! Hier werden wir als „leistungsorientierter Standort“ im Faustball beste Voraussetzungen vorfinden!
Einbruch der Mitgliederzahlen – Blick auf erneutes Wachstum ausgerichtet…
Fast zwei Jahre nur sehr eingeschränkte sportliche Möglichkeiten gingen auch bei den Faustballern des LTV nicht schadlos vorüber! Die Abteilung verzeichnete fast 40 % Mitgliederschwund, von ehemals 15 aktiven Mannschaften stellen sich gerade aktuell gerade mal 8 Mannschaften dem aktiven Wettkampf, ein Verlust, der sehr schmerzt! Rückblickend glaubt die Abteilungsleitung und Trainerteam den Negativtrend beendet zu haben. Der ein oder andere Spieler/-in konnte in der Zwischenzeit wieder reaktiviert werden, die Aktivitäten mit den Schulen sollen wieder belebt werden (und in Kürze starten) und mit der sukzessiven Fertigstellung der einzelnen Sportanlagen will man in den kommenden zwei Jahren besonders im Jugendbereich wieder „alte“ Stärke erreichen!
„Wie schwer die Zeiten für uns in Leichlingen sind, zeigt die jüngste Nachricht aus dem Verein, dass unsere Drittligahandballer wahrscheinlich zum Ende der Saison zur Aufgabe gezwungen sein werden. Ich bin froh, dass wir eine harte Zeit überstanden haben und wieder mit einer Perspektive und neuer Motivation in die Zukunft blicken“, so Trainer Andreas Weber. „Wir haben uns interimsweise funktional organisiert, die Leistungskurven zeigen wieder stark nach oben, das belegen die guten Ergebnisse unserer Bundesligamannschaften aber auch im Jungendbereich. Mit dem Start der Feldsaison und den dann wieder „fast alten Bedingungen“ werden wir wieder vollumfänglich angreifen und unseren Jungnationalspielern wird wieder der Sprung in das ein oder andere Team gelingen, da bin ich mir sicher!“ Hoffen wir, dass wir Corona in Zukunft „besser“ beherrschen lernen, dann dürfte wohl hoffentlich nichts mehr schief gehen“, so der Trainer weiter.
Hoffen wir, das Andreas recht behält…
Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und ein besseres, erfolgreiches Jahr 2022!!