Leichlinger TV, Artikel der RP vom 14.09.2025
Höhere Beiträge beschlossen, Mitglieder geehrt
Leichlingen · Auf der Jahreshauptversammlung des Leichlinger TV wurden am Sonntag die erfolgreichen Mitglieder geehrt und höhere Beiträge beschlossen. Das sind die Gründe.
Die Basketballer der U12 des LTV wurden souverän Landesligameister und als Mannschaft des Jahres geehrt.
Die Geschichte des Leichlinger TV ist reich an tollen Persönlichkeiten und sportlichen Erfolgen. Und dass dem weiterhin so ist, zeigte nun die Jahreshauptversammlung des größten Vereins der Blütenstadt am Sonntag. Dabei wurden der Sportler, die Sportlerin, die Mannschaft sowie der Jugendsportler des Jahres für ihre Triumphe und Siege geehrt. Doch auch Klubchef Martin Hasenjäger ging diesmal nicht leer aus: Er erhielt die städtische Auszeichnung für herausragendes ehrenamtliches Engagement aus den Händen von Bürgermeister Frank Steffes.
Weil Inflation und gestiegene Preise eine immer größere Herausforderung darstellen, stimmten die anwesenden Vereinsvertreter für eine moderate Erhöhung des jährlichen Mitgliedsbeitrags. Bei Kindern, Jugendlichen und Azubis sind es ab dem 1. Januar 2026 nunmehr zehn, für Erwachsene immerhin 15 Euro mehr im Jahr. Insgesamt entstehen so laut Schatzmeister Manfred Schmitz jährliche Mehreinnahmen von knapp über 23.000 Euro. So könnten die zukünftigen Kosten etwa für Strom bewältigt werden. „Es wird ja alles teurer“, argumentierte der Herr der Zahlen, weiß aber natürlich auch vom Balanceakt, den der Verein bewerkstelligen muss. „Wir wollen unsere Mitglieder nicht verärgern“, warb er um Verständnis.
Diese Mitglieder wurden geehrt
Ehrungen verdienter Angehörige des Leichlinger TV für langjährige Mitgliedschaft: Johannes Hysky (25 Jahre), Claudia Kloster (35 Jahre), Jürgen, Eva und Maike Schmale (insgesamt 125 Jahre), Ralf Meier und Rainer Sylla (40 Jahre), Norbert und Ulla Holzknecht (insgesamt 85 Jahre), Karl-Heinz Dick (50 Jahre), Rolf Bachhausen (52 Jahre) sowie Manfred Schmitz (55 Jahre).
Überdies wurde Kurt Vogel zum Ehrenmitglied ernannt. Der heute 78-Jährige trat 1970 dem Verein bei, leitet noch immer eine Leichtathletikgruppe und hilft an allen Ecken und Enden. „Es macht mir einfach Spaß, etwas in die Gemeinschaft einzubringen“, sagte er.
Zum Sportler des Jahres wurde Gewicht- und Hammerwerfer Gerhard Hoffmann. Der 72-Jährige errang bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Göteborg in der Altersklasse 70 im Gewichtwurf mit einer Weite von 17,68 Metern die Gold- sowie beim Hammerwurf mit 44,69 Metern die Bronzemedaille. Das Sportgerät beim Gewichtwurf ähnelt dabei dem Hammer, die Kugel ist im Vergleich aber schwerer und die Verbindungskette kürzer. „Das war beeindruckend“, beschrieb Hoffmann die Eindrücke von dem Event in der schwedischen Metropole. Dass die Nationalhymne auf dem Podest nur für ihn gespielt wurde, bewegte ihn. „Das war sehr berührend, und es ist ein Ansporn, weiterzumachen“, sagte er.
Die Sportlerin des Jahres weiß vor lauter Auszeichnungen wahrscheinlich gar nicht mehr, wohin mit all den Urkunden und Medaillen: Leichtathletin Aurica Gründer. Sie gewann bei den Senioren-Weltmeisterschaften in der Altersklasse 40 mit einer Weite von 11,67 Metern Gold im Drei- sowie mit 5,21 Metern Bronze im Weitsprung. Die Mutter von zwei Töchtern gehört fest zur Weltspitze in ihrer Sportart und Altersgruppe.
Mannschaft des Jahres sind die LTV-Basketball-Jungs der U12. Das Nachwuchsteam konnte die Landesliga mit einem riesigen Vorsprung souverän für sich entscheiden und verwies alle weiteren Ensembles auf die Plätze. Dabei hatte Trainer Konstantinus Goussianis aufgrund hoher Qualität in seinem Kader oft die Qual der Wahl – und damit entstanden zumindest zu Beginn kleinere Problemchen. Denn es dauerte einige Augenblicke, bis die talentierten Jungs den Erfolg im Team über ihren persönlichen stellten. „Besonders macht diese Mannschaft, dass jeder Spieler jede Rolle einnehmen kann“, sagte Goussianis. Der Jahrgang gehöre zu den besten des Vereins jemals.
Der Jugendsportler des Jahres steht besonders gern auf dem Rasen und heißt Paul Kloster. Der 17-Jährige gewann mit der Faustball-Nationalmannschaft der U18-Männer die Europameisterschaft. Im Finale besiegte die deutsche Auswahl Konkurrent Österreich knapp mit 3:2. „Wir sind als klarer Außenseiter in die Partie gegangen“, berichtete Kloster vom Endspiel. Denn bereits in der Vorrunde hatten sich beide Mannschaften gesehen, Österreich gewann 3:0. Doch Deutschland spielte im Finale taktisch variabel und konnte im letzten Satz davon ziehen. Bei Kloster auf dem Feld begann zu diesem Zeitpunkt die Euphorie ob des bevorstehenden Titelgewinns. Zur neuerlichen Auszeichnung durch seinen Heimatverein betont er: „Das ist eine große Ehre für mich. Ich hätte nicht damit gerechnet, vor allem nicht in so jungen Jahren.“